Im 1. Petrusbrief blickt Petrus zurück. Jede Dunkelheit von Schuld im Leben von Christen erinnert ihn an seine eigene Schuld und Not. «Als gehorsame Kinder gebt euch nicht den Begierden hin, denen ihr früher in der Zeit eurer Unwissenheit dientet» (1,14). Wenn Petrus an die Vergangenheit denkt, ist sein Herz schwer. Nur eine Sache lässt ihn jubeln: «Ihr seid erlöst … mit dem teuren Blut Christi als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes» (1,18-19).
Weiter betrachtet Petrus die Gegenwart. Was für ein Unterschied, früher und heute: «die ihr einst ‹nicht ein Volk› wart, nun aber ‹Gottes Volk› seid, und einst nicht in Gnaden wart, nun aber in Gnaden seid» (2,10)! Aber der Gnadenstand hat auch seine Herausforderungen. Der Satan tobt, das Fleisch ist unverbesserlich, und die Welt kennt uns nicht mehr. «Umgürtet die Lenden eures Gemüts» (1,13) heisst Petrus´ Kampfparole. Nur gut, dass der Herr uns heute festhält: «die ihr aus Gottes Macht durch den Glauben bewahrt werdet zur Seligkeit» (1,5).
Schliesslich blickt Petrus nach vorne. Die Zukunft spornt ihn an. Gott der Vater hat uns «zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus Jesus [berufen]» (5,10). Er hat uns wiedergeboren «zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das aufbewahrt wird im Himmel für euch» (1,4). So mündet der Petrusbrief mit seinen drei Blickrichtungen in ein einziges grosses Danklied, in einen Jubelpsalm auf Jesus – nur der Petrusbrief?